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Marktanalyse Sprachreisen 2002

eine Ausarbeitung des FDSV

Anbieter

Der FDSV schätzt die Anzahl der Anbieter von Sprachreisen in Deutschland auf ca. 150. Darunter finden sich aber lediglich ca. 50 professionelle Veranstalter, die über die gesetzlich vorgeschriebene Konkursausfallversicherung verfügen und in das Reiseveranstalterregister eingetragen sind. Der Rest der Anbieter ist lediglich als Vermittler tätig und übernimmt keinerlei Haftung für die angebotenen Reisen. Hierbei handelt es sich mehrheitlich um Privatpersonen, die im Auftrag von Sprachschulen aus dem Ausland als Buchungsstelle fungieren bzw. um Lehrer/innen, die in den Schulferien gegen Entgelt Schulgruppen ins Ausland begleiten.

Marktvolumen

Der FDSV geht von ca. 160.000 Sprachreisenden pro Jahr aus. Diese Schätzung basiert auf eigenen Umfragen, Befragungen von Sprachschulen und Daten aus den jeweiligen Zielländern.

Umfrage 2002

Auf Initiative des FDSV erfolgte in Februar 2003 eine Umfrage unter 130 Anbietern von Sprachreisen in Deutschland. Die Umfrage wurde vertraulich über eine Anwaltskanzlei in München durchgeführt. Der Rücklauf lag insgesamt bei 30%, von den nach Marktein­schätzung größten 30 Anbietern nahmen sogar mehr als 90% an der Umfrage teil.

 

 
Erwachsene
Schüler

Gesamt

Sprachreisende nach Fremdsprachen

 

 

Englisch:
66,05%
90,14%
76,18%
Spanisch:
17,99%
· 0,78%
10,75%
Französisch:
7,80%
8,75%
8,20%
Italienisch:
7,14%
0,12%
4,19%
andere:
1,02%
0,21%

0,68%

Sprachreisende nach Zielländern

 

 

Großbritannien:
19,57%
62,41%
37,62%
Irland:
3,72%
1,17%
2,65%
USA:
5,62%
5,47%
5,56%
Kanada:
3,49%
0,62%
2,28%
Australien:
3,10%
0,24%
1,90%
Neuseeland:
2,11%
0,06%
1,25%
Südafrika:
3,44%
0,00%
1,99%
Malta:
25,69%
19,99%
23,29%
Frankreich:
7,67%
8,16%
7,88%
Spanien:
15,00%
0,82%
9,03%
Lateinamerika:
3,26%
0,00%
1,88%
Italien:
6,48%
0,16%
3,82%
andere:
0,85%
0,89%
0,87%
nach Zielgruppen
56,32%
42,00%


Aufenthaltsdauer in Wochen

 

 

Durchschnitt
Median
Gesamt
3,14
2,89
Großbritannien:
2,56
2,26
Irland:
1,91
2,25
USA:
3,08
3,00
Kanada:
3,64
4,00
Australien:
4,75
4,89
Neuseeland
4,53
5,50
Südafrika:
2,18
2,65
Malta:
1,83
2,00
Frankreich:
2,10
2,20
Spanien:
2,71
2,73
Lateinamerika:
2,28
2,86
Italien:
1,82
2,00
andere:
1,73
2,00
Wachstum Pax zu 2001
30,33%
6,90%
Reklamationsquote
1,11%
0,95%

 

Key Facts
Englisch bleibt mit 76% unangefochten die wichtigste Sprache für eine Sprachreise. Während Englisch-Sprachreisen bei den Erwachsenen lediglich 66% ausmachen, liegt der Anteil bei den Jugendlichen sogar bei 90% Spanisch liegt in seiner Bedeutung als zweite Fremdsprache nunmehr seit Jahren vor Französisch. Die Sprachenfolge an den Schulen bedingt, dass Jugendliche nur wenig Spanischkurse belegen, bei den Erwachsenen sind es aber immerhin 18%. Andere Sprachen als Englisch, Spanisch, Französisch oder Italienisch werden nicht nennenswert gebucht. Nach einigen schwächeren Jahren hat Großbritannien als Zielland wieder an Bedeutung gewonnen.

Fast 38% aller Sprachreisenden gingen auf die Insel, sogar 62% aller Schüler. Malta bleibt mit 23% das zweitwichtigste Ziel für Englisch. Danach folgen USA/Kanada mit 8%, Australien/Neuseeland mit 3% sowie Irland und Südafrika mit je 2%. Rund 80% aller Spanisch-Sprachreisenden (9% aller Kunden) gehen nach Spanien, ca. 20% in eines der lateinamerikanischen Länder. Französisch wird fast ausschließlich in Frankreich gelernt. Das französischsprachige Kanada oder die Karibik wird nur selten gewählt.

Der Anteil der Erwachsenen liegt laut Umfrage bei 56%. Berücksichtigt man die Tatsache, dass Erwachsene eher als Jugendliche das Risiko einer Buchung über einen Vermittler in Kauf nehmen und diese Gruppe mehrheitlich nicht an der Umfrage teilnahm, so ist zu vermuten, dass der Anteil der Erwachsenen über 60% liegt. Die durchschnittliche Dauer einer Sprachreise beträgt 3,14 Wochen. Nicht überraschend ist, dass der Aufenthalt in Fernzielen wie z.B. Australien länger dauert.Das Interesse an Sprachreisen wächst. Während das durchschnittliche Wachstum von 30% durch „Ausreisser“ verzerrt sein kann, gibt der Median mit 6,90% Wachstum im Vergleich zum Vorjahr eine realistische Größe wieder. Die Reklamationsquote von durchschnittlich 1,11% ist im Branchenvergleich sehr niedrig, insbesondere wenn man die komplexe Reiseleistung berücksichtigt, die sich nicht nur auf die Anreise oder Unterkunft beschränkt, sondern auch zur Zufriedenheit mit Lehrkräften, Lernumgebung und didaktischen Konzepten führen muss.

Thesen
Der Markt für Sprachreisen wird weiter wachsen. Dabei wird die Bedeutung einer zweiten und dritten Fremdsprache steigen. Sprachreisen bleiben konjunkturresistent. Gerade in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wächst die Notwendigkeit zur beruflichen Qualifikation. Sprachreisen sind weniger anfällig für politische Krisen. Auch nach dem 11.9.2001 ist die Reiselust ungebrochen. Sprachreisen werden von Erwachsenen nicht ausschließlich der Fortbildung wegen gebucht, sondern auch als „Kulturreise“ und als ideale Singlereise, da die meisten Teilnehmer allein anreisen. Sprachreisen bei Jugendlichen werden nicht vorwiegend für die Verbesse­rung von schlechten Schulnoten gebucht, sondern sind oftmals Belohnung für gute Noten. Spaß, die Neugier auf das Gastland und seine Menschen sowie der Erwerb interkultureller Kompetenz stehen neben der Verbesserung von Schulnoten im Vordergrund.

Trends für 2003 – Stand Mitte März 2003

1) Die Branche gibt sich verhalten optimistisch. Leichte Zuwächse scheinen realistisch für 2003.

2) Bei Schülersprachreisen ergibt sich ebenfalls eine Steigerung, wobei die Buchungen für die Destination England nach vielen Jahren der Krisen in England überdurchschnittlich ansteigen. Trotz drohendem Irak-Krieg. Die USA als Schülerdestination scheint sich dagegen nicht vom Stand 2002 zu erholen.

3) Bei den Erwachsenen-Sprachreisen ergibt sich differenzierteres Bild, auch hier überwiegen leichte Zuwachserwartungen.

4) Erstaunlicherweise nehmen die Buchungen nach USA nach einem desaströsem Jahr 2002 wieder deutlich zu. Weiterhin scheinen Kanada & Australien im Aufwind zu liegen.

5) Frankreich & Italien liegen im Vorjahresschnitt und behaupten ihre Position.

6) Nachgelassen hat die Nachfrage nach Spanien und Südamerika.

7) Das Firmengeschäft hat sich leider auch nicht positiv in diesem Jahr entwickelt, die Gründe hierfür liegen in der wirtschaftlichen Gesamtlage.

8) Insgesamt scheint der Umsatz stärker zu steigen als die Gästezahlen - ein Hinweis darauf, dass für die Aus- und Fortbildung und dem Aktivurlaub die beklagte Konsumzurückhaltung nicht zutrifft.




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